„50 Jahre Lehár-Festival Bad Ischl“ mit Melanie Holliday und Karl Macourek Von Ingo Rickl, Neues Volksblatt, Ausgabe von Donnerstag, 4. August 2011
Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Lehár-Festival Bad Ischl“ kam es im Lehár-Theater zu seiner denkwürdigen Begegnung des Namenspatrons mit der Operetten-Diva Melanie Holliday und dem um das Werk des Genius loci verdienstvoll bemühten Pianisten Karl Macourek.
Letzterer entdeckte bislang unbekannte Klaviermusik und Kunstlieder Lehárs, die nun, wo sonst als in Ischl (?), unter dem Titel „Lehár pur“ erfolgreich vorgestellt wurden. Die gebürtige Texanerin Melanie Holliday musste sich mit dem „Vilja-Lied“ zunächst einsingen, ehe sie mit „Vorüber“ (Text: Emanuel Geibel) in die uns eher fremde Welt der Lehár-Lieder einstieg. Den ersten Höhepunkt erreichte sie nach der Bravourarie „Liebe, du Himmel auf Erden“ aus „Paganini“ mit dem Walzerlied „Ich denk mir nichts Schlimmes dabei“ (Text: Marco Brociner). Von diesem Moment an setzte die Holliday auch ihre tänzerischen Fähigkeiten zur Unterhaltung des Publikums ein.
Den absoluten Kulminationspunkt des Abends bildeten zwei französische Lieder aus dem Jahre 1937 aus „Les Compagnons d' Ulysse“, deren Texte von Mauprey und Geiringer stammen, wobei Gesang und Tanz zu bewegender Einheit verschmelzen. Man müsste alle Köstlichkeiten aufzählen, denen sich die beiden Lehár-Pioniere Holliday und Macourek widmeten. Berückend erklang das von Carl Lindau verfasste Lied „Die Näherin“, das in die Klänge des „Gold und Silber“-Walzers mündet. Nach den „Cymbalklängen“ aus der „Zigeunerliebe“, die man 2012 beim Lehár-Festival erleben wird, hörte man zwei Zugaben. Die zweite war „Lippen schweigen“ als vokales Solo der Holliday. Das Duett mündet aber immerhin in ein Tänzchen des Stars mit Intendant Michael Lakner (samt Linkswalzer!), der dem begeisterten Publikum diesen wohl einmaligen Ischler Erstaufführungs-Abend ermöglicht hatte.
Villa Wertheimstein, 10. Oktober 2009 HOMMAGE AN JOSEPH HAYDN; Klavierabend von Dr. Anton Wendler im Merker Ausgabe 11/2009
Der als Liedbegleiter und Aufstöberer von Raritäten (z. B. bei Franz Lehár und Leo Fall) geschätzte Pianist KarlMacourek hatte ein wohldurchdachtes Programm für seine Huldigung an den so ausgiebig gefeierten Komponisten zusammengestellt.
Die Sonate C - Dur HV XVI/50 aus dem Jahren 1794/95 von Joseph Haydn (1732 - 1809), die Haydn gewidmete Sonate Es - Dur op. 13 (1805) von Johann Nepomuk Hummel (1778 - 1837), die so gut wie nie zu hörende Grande Sonate dédiée à la memoire de Haydn f - moll op. 56 (1822) von Friedrich Wilhelm Kalkbrenner (1785 - 1849) und die Sonate f - moll op. 2/1 (Haydn gewidmet) aus 1795 von Ludwig van Beethoven (1770 - 1827).
Mit bewundernswürdiger Disziplin spielte der Künstler, dessen Art nicht das groß auftrumpfende Spektakuläre ist, sondern eher die verhaltene Interpretation, vor den wenigen erschienenen Besuchern. Das Programm war voll der Schwierigkeiten, galten doch Hummel und Kalkbrenner seinerzeit als triumphal gefeierte virtuose Kapazitäten des Fortepiano.
Jede der ausgewählten Programmnummern war eine Feinheit für sich. Konnte bei der Haydn - Sonate die kontrapunktische Behandlung des geradezu simplen Themas erstaunen, bei den Stücken von Hummel und Kalkbrenner die "halsbrecherische" Fingerfertigkeit (und langes Üben voraussetzende) Artistik bewundernd aufhorchen lassen, so überwältigte Beethovens monströse Sonate die Zuhörer total.
Wer diesen (sogar im Veranstaltungsspiegel einer großen Tageszeitung - allerdings ohne Nennung zumindest der Raritätenkomponisten - angekündigten) Sonatenabend nicht besuchte, weiß ja gar nicht, welche "Schmankerln" er da versäumt hat! Es war jedenfalls eine Raritäten - Sternstunde, für die Karl Macourek nicht genug gedankt werden kann. Variationen und Fantasien: Ein Klavierabend mit Karl Macourek beim 35. Langenargener Sommerkonzert Von Franz Josef Lay, Südkurier vom August 2006 Dass sich auch Komponisten des Mozartschen Melodiengutes bedienten, ist wohl nicht verwunderlich. So spielte beim zweitletzten Sommerkonzert der Wiener Pianist Karl Macourek unter dem Motto "Thinking Mozart" Variationen, Transkriptionen und Fantasien über Themen von Mozart.
Der weniger bekannte Ludwig Mendelssohn schrieb eine Paraphrase über "Die Zauberflöte". Mit gewichtigen Akkordeon einsetzend, inszenierte der Pianist eine Art Einleitung mit folgenden rasanten Überleitungen zum allbekannten "Ein Mädchen oder Weibchen" des Papageno. In spätromantischem Stil erschien das Thema in allerlei Abwandlungen und Umspielungen, abgelöst und kontrastiert von hymnischen Akkordfolgen zur ersten Arie des Sarastro.
Johann Nepomuk Hummel, ein Zeitgenosse Beethovens, wählte bei seiner Fantasia ein Thema aus der Oper "Die Hochzeit des Figaro".
In vier ineinander übergehenden Sätzen fantasierte Karl Macourek einmal über Figaros Arie "Nun vergiss leises flehen" im getragenem Andante wie scherzendem Allegretto giocoso bei flotten Läufen und Figurationen.
Der Klaviervirtuose Johann Peter Pixis, der in der Nachfolge von Hummel komponierte, verfasste das Rondo Capriccioso über "Fin ch´han dal fino" (Auf zu dem Feste) aus Don Giovanni in effektvollem Klaviersatz, wobei vor allem das Rondo mit federnden Tönen das G - Dur - Dreiklangs Thema des Titlelhelden herausstach und bei weiterer Temposteigerung zu etüdenhafter Motorik führte.
Voll an Mozart gebunden, könnte auch August Eberhard Müller die Klaviersonate B - Dur geschrieben haben. Aus ihr hörten wir das Rondo.
Von Mozarts Zauberflöte angetan, komponierte Ferdinand Ries die "Sixieme Fantasie e la mode sur un Air favori de la Flute enchantee", wobei der Pianist in acht Variationen vor allem die hübschen Flötenpassagen des Papageno in immer neuen Klagfacetten vorführte. Franz Liszt übernahm die schweren Baßfiguren des Confutatis meledicitis. Eindringlich war ebenso das Lacrymosa aus Mozarts Requeim gestaltet.
Nach der anspruchsvollen Fantasie in fünf Sätzen von Richard Strauss, in der sich die vielschichtige Musik Mozarts auf andere Weise spiegelte und da und dort in hohes Diskantgeläut überging, hörte man von Sidney Edward Smith noch die "Fantasia brillante" über Don Juan. Die Arie "Reich mir die Hand mein Leben" stach wohltönend heraus.
Für den Beifall bedankte sich Macourek noch mit einem originalem Mozart.
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